GESCHRIEBENES
Wie doch ein leeres Blatt Papier inspiriert. Mich jedenfalls. Wie oft schon hat das konzentrierte Nachdenken über etwas, kombiniert mit kreativem Wortspiel, Blätter wie aus dem Nichts füllen lassen. Faszinierend. So wird mein Vorsatz – jedem Werk seine Worte, jeder Skulptur ein Gedicht – inspirierender Ansporn für Geschriebenes.
Und auch das funktioniert: Eine gesellschaftliche Entwicklung, ein psychologisches Modell oder ein anderer komplexer Zusammenhang gründlich reflektiert und verdichtet hat das Potenzial für eine Installation. Ihre Konzeption braucht natürlich Zeit, ist reichlich Arbeit: sammeln, lesen, analysieren, interpretieren und alles unbedingt über den Tellerrand hinaus. Es bestätigt sich: Kunst hat das Potenzial etwas zu bewirken.
EICHENER TORSO
Es bräuchte viel zu lange
und noch und nöcher Kümmernis
sagen sie
und hatten keine Zeit
auf dein edles Holz zu warten.
Brauchst lange
bis du im vollen Safte stehst
zu lange für sie
und auch für mich.
So gab ich einem alten Stück von dir
nachdem längst das Edle verblichen
ein wenig meiner Zeit
und schöpfte Kraft und Zuversicht
verzeih
aus deiner Vergänglichkeit.
A. G.
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