SKULPTUREN AUS REBHOLZ
Rebholz als Material für den Bildhauer – ungewöhnlich, spannend, ein Novum! In der Tat – ein geeignetes Rebholz zu finden, ist herausfordernd. Die Rebe wächst gewunden, mit überraschenden Verästelungen, vielen Verwachsungen. Ihre Bearbeitung erfordert Kraft – aber sie lässt sich gut schneiden, behauen, polieren. Die Maserung ist interessant und wunderschön. Eine Sensation sind seine spannend gewundenen Formen. Eine wahre Entdeckung. Traummaterial für einen wie mich.
Dieses Holz ist im Weinberg langsam gewachsen. An ihm haben sich meine Gedanken gerieben. Und ohne, dass ich ihm gänzlich meinen Willen aufzwang, haben sich durch meine Hände Arbeit seine sichtbaren und schlummernden Formen in kleine Skulpturen manifestiert. Gleichwohl bin ich meinem Thema, der menschlichen Figur, leidenschaftlich verbunden. Und mit dieser Vorgabe drücke ich dem Holz am Ende doch meinen Stempel auf.
Die Rebholzskulpturen sind in gewisser Weise Bewegungsstudien. Entstanden ohne Modell, ohne Entwurf. Stattdessen haben sie sich prozesshaft aus der Arbeit mit dem Holz entwickelt. Die verschiedenen Szenen mit ihren unterschiedlichen Positionen, Haltungen und Gesten leben von den Impulsen aus den dynamisch gewachsenen Holzformen.